Die Naschkatzen von Jennifer Crusie
		Vorgestellt von: Ginassevi (Slytherin)

Sophie und Amy sind zwei sehr unterschiedliche Schwestern, deren Familie in der Vergangenheit als eher zwielichtig angesehen wurde. Ihren Lebensunterhalt haben sie sich bisher mit dem Filmen von Hochzeiten verdient, doch jetzt ergab sich die Gelegenheit der Karriere einen Vorschub zu leisten, denn das Filmsternchen Clea Whipple beauftragt die beiden Schwestern mit der Erstellung eines Dokumentarfilms über die Rückkehr des vermeintlichen Filmstars in die Heimatstadt- die verschlafene amerikanische Kleinstadt „Temptation“, Ohio. Schon bei der Fahrt in diese Stadt verspürt Sophie ein ungutes Gefühl, anders jedoch ihre jüngere Schwester Amy, denn diese sprüht vor Begeisterung über die Möglichkeit, durch den Dokumentarfilm vielleicht endlich einen Weg nach Los Angeles gefunden zu haben.

Doch Sophies Ahnungen scheinen sich zu bestätigen, denn von Ruhe auf dem Lande kann keine Rede sein. Schon die Ankunft in Temptation ist turbulent und schnell werden die beiden Schwestern zum Gegenstand der nächsten Bürgermeisterwahl. Denn die rechtschaffenen Bürger der Kleinstadt denken, dass in dem abgelegenen Farmhaus nur eines gedreht werden kann- nämlich ein Pornofilm. So ein Film ist zunächst mitnichten geplant, doch manchmal kommen die Dinge anders als gedacht. Sozusagen „aus Versehen“ entwickelt sich der seriöse Dokumentarfilm zu einem Softporno und die Stadt befindet sich in Aufruhr.

In Aufruhr gebracht werden auch Sophies Gefühle, denn Phin, der attraktive Bürgermeister des Städtchens, erweist sich als genau der Mann, der sie in Wallung bringt- und das, obwohl er doch ein typisches „Bürgersöhnchen“ ist, oder etwa nicht? Und dann erscheinen noch mehr Leute, die die Turbulenzen in Temptation anheizen: Sophies und Amys Bruder, Cleas Ehemann und der Pornoproduzent Leo.

Nachdem das Chaos fast perfekt ist und eigentlich nichts mehr passieren kann, dass Sophie aus dem Gleichgewicht bringt, taucht plötzlich eine Leiche auf und Sophie befindet sich mitten in ihrem eigenen Krimi.

Dieses Buch gehört sicher nicht zur „großen Literatur“, aber von mir erhält es den Preis für die beste Unterhaltung des Jahres, denn Jennifer Crusie schafft es Liebesgeschichten, Lebensgeschichten, Komödien und Krimi in einem Buch gelungen zu vereinen. Durch den erfrischenden Humor der Autorin musste ich während des Lesens mehrmals laut auflachen. Auch prickelnde Erotik kommt nicht zu kurz- deshalb die Altersbeschränkung von 14 Jahre.

Dieser Roman hat alles, was ein Unterhaltungsroman, meiner Meinung nach, aufweisen sollte: Humor, Sex, Politik, Skandale, spießiges Kleinbürgertum, schlagfertige Dialoge und Moral. Sämtliche Vorurteile über amerikanische Kleinstädte werden angesprochen und zum Teil auch bestätigt.

Insgesamt ist das Buch leicht geschrieben, so dass es eine perfekte Bettlektüre wäre, wenn man sich denn aus dem Leben in Temptation losreißen könnte.